Korrosion: Leckage an einer Nebenkühl-Wasserleitung im Kernkraftwerk Brunsbüttel
© Fotolia/Adobe StockKiel - Im Atomkraftwerk Brunsbüttel sind Schäden an einer Nebenkühl-Wasserleitung festgestellt worden. Im Rahmen einer Beschichtungskontrolle wurden am 14. Mai 2020 Leckagen in drei Rohrleitungen entdeckt. Sie befinden sich im Bereich des Deckendurchbruchs zwischen dem Pumpenhaus und einer von zwei Saugekammern.
Die Nebenkühlwassersysteme haben im Restbetrieb des Kernkraftwerks Brunsbüttel die sicherheitstechnisch wichtigen Aufgaben, die Betriebskühlkreisläufe sowie den Notstromdiesel zu kühlen und die Wärmeabfuhr an die Elbe sicherzustellen. Zurzeit erfolgt die Kühlung über die andere Saugekammer.
Das Schadensbild deutet auf lokale Loch- und Muldenkorrosionsstellen mit Wanddurchdringung hin, die bei Verletzungen der Beschichtungen entstanden sind. In der Vergangenheit war es bereits in den Jahren 2005 und 2013 zu derartigen Leckagen gekommen, teilte das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein mit.
Durch eine Abdichtung wurde der Austritt von Wasser ins Pumpenhaus verhindert. Nach gegenwärtiger Einschätzung der von der Reaktorsicherheitsbehörde eingeschalteten Sachverständigen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk ausgetreten ist.
Die Behörde hat von der Betreibergesellschaft einerseits ein Reparaturkonzept für die schadhaften Rohrleitungsstellen, andererseits eine Betrachtung des zweiten Kühlwasserstrangs gefordert.
Die Betreibergesellschaft Vattenfall hat das Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet und der Reaktorsicherheitsbehörde am 19.05.2020 gemeldet. Für das Kernkraftwerk Brunsbüttel wurde am 21.12.2018 die Genehmigung zu Stilllegung und Abbau erteilt.
© IWR, 2024
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19.05.2020