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Afrikanischer Rohstoffkonzern plant in Deutschland Großanlage zur Versorgung der Automobilindustrie mit Lithiumhydroxid

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Frankfurt am Main - Der Bedarf an Lithium für die Batterieherstellung wird bislang überwiegend durch Importe gedeckt. Das Gesetz zu kritischen Rohstoffen in der EU legt fest, dass 40 Prozent der Lithiumverarbeitung bis 2030 innerhalb der EU erfolgen muss. An dieser Stelle setzt der afrikanische Bergbaukonzern Bravura an, der in Deutschland eine Lithiumverarbeitung aufbauen will.

Bravura, ein führender afrikanischer, vertikal integrierter, internationaler Rohstoffkonzern, hat gestern (29.10.2024) seinen Plan zum Bau einer großen modularen Lithiumverarbeitungsanlage in Deutschland bis zum Jahr 2027 bekannt gegeben. Bravura will an dem deutschen Standort Lithiumhydroxid herstellen, einen wesentlichen Bestandteil von Batterien für Elektrofahrzeuge. Gespräche mit der Automobilindustrie laufen.

Lithiumhydroxid aus einzigartiger afrikanisch-deutscher Lieferkette
Der Bergbaukonzern Bravura ist ein Schwesterunternehmen von Aiteo, dem größten einheimischen Öl- und Gasproduzenten auf dem afrikanischen Kontinent. Eine Tochtergesellschaft von Bravura sondiert aktuell geeignete Standorte für den Bau und Betrieb einer Anlage zur nationalen Verarbeitung von Lithiumhydroxid. Der endgültige Standort für die Anlage in Deutschland wird voraussichtlich Anfang 2025 festgelegt. Die Produktion soll 2027 starten. Bravura führt derzeit Gespräche über Abnahmevereinbarungen mit deutschen Automobilherstellern und -zulieferern. Die Planung der Lithiumverarbeitungsanlage befindet sich bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium.

In dem geplanten Bravura-Werk in Deutschland soll lithiumhaltiges Spodumen-Konzentrat verarbeitet werden, dessen Ausgangsstoffe Bravura wiederum aus seinen verschiedenen afrikanischen Lithium-Vorkommen beziehen wird. Nach den ersten Verarbeitungsschritten vor Ort in Afrika soll das halbfertige Produkt direkt nach Deutschland transportiert werden, wo es dann zu Lithiumhydroxid verarbeitet wird. Der Transport des Spodumen-Konzentrats von Afrika nach Deutschland soll mit Bravuras eigener Flotte an modernen Massengutfrachtern durchgeführt werden. Damit wird Bravura nach eigenen Angaben das erste Unternehmen in Deutschland sein, das Lithiumhydroxid direkt und ohne Beteiligung Dritter an deutsche Automobilhersteller und Zulieferer liefern kann und damit die Ziele des europäischen Gesetzes zu kritischen Rohstoffen (European Critical Raw Materials Act) unterstützt.

Lithiumhydroxid für EV-Batterien erforderlich, 40 Prozent der Verarbeitung müssen ab 2030 in EU erfolgen
Lithiumhydroxid ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Batterien in Elektroautos. Pro 1.000 Tonnen Lithiumhydroxid können ca. 25.000 Batterien für Elektrofahrzeuge hergestellt werden. Daher besteht eine hohe Nachfrage nach diesem Material seitens der Automobilhersteller und -zulieferer.

In Deutschland beziehen Automobilhersteller und Batteriehersteller derzeit etwa 95 Prozent ihres Lithiumhydroxids aus China, da es lokal kein ausreichendes Angebot gibt. Die EU hat in ihrem europäischen Gesetz zu kritischen Rohstoffen (European Critical Raw Materials Act) festgelegt, dass 40 Prozent der Lithiumverarbeitung bis 2030 innerhalb der EU erfolgen muss. Dieses Projekt erfüllt und ermöglicht die Ziele der weitreichenden Gesetzgebung.

Bravura will das Projekt auf dem BDI-Rohstoffkongress am 11. November 2024 in Berlin näher vorstellen und zusammen mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Industrie über die Zukunft der Rohstoffversorgung in Deutschland diskutieren.

© IWR, 2024


30.10.2024

 



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