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E.ON und RWE nehmen riesige Kohlekraftwerke in Betrieb

Münster - Die Stromversorger klagen im Zusammenhang mit der Energiewende immer häufiger über unrentable Kraftwerke, die stillgelegt werden müssen. Gleichzeitig nehmen die Versorger neue und immer größere Kohlekraftwerke an der Küste in Betrieb. Nach Vattenfall legen nun auch E.ON und RWE nach.

Der Start des umstrittenen Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg in den Regelbetrieb wurde zwar vom 23.12.2014 auf Ende Februar 2015 verschoben. Aber das neue Kohlekraftwerk Moorburg, das mit einer Gesamtleistung von 1.640 Megawatt (MW) zu den größten Europas zählt, nimmt bald die Stromproduktion auf. Auch bei den Energieversorgern E.ON und RWE werden in Kürze immer größere Kohlekraftwerke neu in Betrieb gehen und damit den deutschen und europäischen Strommarkt weiter belasten. Gaskraftwerke und Steinkohlekraftwerke im Binnenland stehen dagegen vermehrt vor dem Aus.

Trotz riesiger Überkapazitäten: E.ON und RWE betreiben neue Kohlekraftwerke in den Niederlanden
Obwohl die Preise für Strom niedrig und gewaltige Überkapazitäten auf dem europäischen Strommarkt lasten, nehmen E.ON und RWE weitere große Kohlekraftwerke in Betrieb. RWE will Anfang Januar 2015 das neue Kohlekraftwerk Eemshaven (Niederlande) mit einer Leistung von 1.600 MW in Betrieb nehmen. Eemshaven liegt an der Nordseeküste in der Region Groningen und grenzt mit der Emsmündung an Deutschland. Zunächst soll der erste 800-MW-Block am 01.01.2015 starten, Block zwei folgt nach den bisherigen Planungen im Mai 2015.

Auch der Stromversorger E.ON drängt mit dem neuen Kohlekraftwerk Maasvlakte in Rotterdam auf den Strommarkt. Vorgesehener Start des Kohlekraftwerks mit einer Leistung von 1.100 MW war eigentlich das letzte Quartal 2014. Technische Probleme haben die Aufnahme der regulären Stromproduktion bisher verhindert. Allein mit diesem küstennahen Kraftwerk kann E.ON rd. 7 Prozent des niederländischen Strombedarfs mit Kohlestrom abdecken. Mit dem Bau des E.ON-Kohlekraftwerks wurde Anfang 2008 begonnen.

Kohlekraftwerke werden größer und verdrängen Gaskraftwerke
Die neu gebauten Kohlekraftwerke sind im Vergleich zu den früheren Kraftwerken gewaltige Kraftwerkskomplexe. Selbst wenn eine Vielzahl älterer und kleinerer Kohlekraftwerke stillgelegt wird, so werden diese Kraftwerksleistungen durch die neuen, großen Kohlekraftwerks-Komplexe leistungstechnisch mehr als überkompensiert.

Die neuen und lange vor der Energiewende nach Fukushima geplanten, großen Kohlekraftwerke arbeiten auf Grund der strategischen Lage in Küstennähe und der damit verbundenden kürzeren Anlieferungswege für die Importkohle preiswerter als Kraftwerke im deutschen Hinterland. Die Kraftwerksverlagerung ist zudem eine Folge der sinkenden Steinkohleförderung in Deutschland, die 2018 endgültig ausläuft. Verlierer sind auch in den Niederlanden die Gaskraftwerke, die zunehmend durch Kohlekraftwerke ersetzt werden.

© IWR, 2014

29.12.2014

 



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