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Studie: Emissionshandel funktioniert - kein Schaden für die Industrie

Münster / Kiel – Das Emissionshandels-System der Europäischen Union hat dazu geführt, dass die durch den Emissionshandel erfassten Unternehmen ihren CO2-Ausstoß in den vergangenen Jahren signifikant reduziert haben. Gleichzeitig gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Emissionshandel diese Unternehmen wirtschaftlich negativ beeinflusst hat.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Die Kieler Forscher Sebastian Petrick und Ulrich Wagner haben darin die ersten beiden Handelsperioden des europäischen Emissionshandels EU-ETS untersucht. Die wissenschaftliche Geschäftsführerin am IfW Kiel fordert zudem amibitioniertere Emissionsreduktionsziele für den EU-ETS.

EU-ETS Unternehmen senken CO2-Ausstoß erheblich
Der europäische Emissionshandel EU-ETS (European Union Emissions Trading System) ist das zentrale klimapolitische Instrument der Europäischen Union. Er wurde erstmals im Jahr 2005 eingeführt. Von 2008 bis Ende 2012 befand sich der EU-ETS in der zweiten Handelsperiode. Seit Anfang 2013 läuft bereits die dritte Phase des Emissionshandels. In ihrer Studie untersuchten die beiden Wissenschaftler den Zeitraum von 2005 bis 2010 und werteten hierfür Daten des Statistischen Bundesamtes zu deutschen Industrieunternehmen aus. Sie stellen fest, dass insbesondere in der zweiten Handelsphase nach 2007 die betreffenden Unternehmen ihre CO2-Emissionen erheblich reduziert haben. Demnach haben vom EU-ETS erfasste Unternehmen ihren CO₂-Ausstoß um ein Fünftel stärker gesenkt als Unternehmen, die nicht vom Emissionshandel erfasst werden.

Keine negativen Auswirkungen für Unternehmen
Immer wieder warnen die Verbände der Energiewirtschaft oder der Luftfahrtbranche davor, dass der EU-ETS den betroffenen Unternehmen schade und laufen gegen Pläne zur Verschärfung des EU-ETS Sturm. Die Wissenschaftler des IfW Kiel betätigen diese Befürchtungen allerdings nicht. Die Autoren sehen keine Anzeichen dafür, dass Umsatz, Wettbewerbsfähigkeit oder die Zahl der Arbeitsplätze in den vom europäischen Emissionshandel erfassten Unternehmen während des analysierten Zeitraums negativ beeinflusst wurden. Dabei haben sie eine Phase des Emissionshandels untersucht, während der die Preise für ein CO2-Zertifikat bei rund 15 Euro lagen. Derzeit ist der Zertifikate-Preis im Keller und bewegt sich auf einem Niveau zwischen fünf und sechs Euro.

Ziele des EU-Emissionshandel nicht ambitioniert genug
Dr. Sonja Peterson, wissenschaftliche Geschäftsführerin am IfW Kiel, erklärt, dass niedrige Zertifikatpreise lediglich zum Ausdruck bringen, „dass die Ziele bei den heutigen Gegebenheiten keine großen Anstrengungen mehr erfordern“. Das stelle insofern ein Problem dar, als dass das EU-ETS einen technischen Wandel induzieren soll, der die Klimaziele erreichbar und finanzierbar macht. Niedrige Zertifikatpreise setzen allerdings keine Anreize für notwendige technologische Entwicklungen. Zum Problem wird dies, weil die bisherigen Ziele politisch gesetzt wurden und sich nicht mit nationalen und europäischen Emissionsreduktions-Zielen decken. Um auf das Problem niedriger Zertifikatspreise zu reagieren, hatte die EU bereits im März das Backloading gestartet, mittels dessen die Menge der CO2-Zertifikate am Markt ab sofort verknappt wird. Peterson fordert allerdings auch, die Reduktionsziele zu verschärfen.

24.04.2014

 



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