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RWE verdient glänzend mit erneuerbaren Energien – Baustelle Kohle bleibt

© RWE AG© RWE AG

Essen – Der Energiekonzern RWE hat die Transformation im Jahr 2020 erfolgreich vorangetrieben und die Prognose deutlich übertroffen. Das Geschäft mit Erneuerbaren Energien floriert, im Bereich Kohle und Kernenergie steigen die Gewinne paradoxerweise trotz der Stilllegung von Kohlekraftwerken.

RWE: Operative Entwicklung 2020 übertrifft Erwartungen deutlich
Trotz Corona war das Jahr 2020 für RWE sehr erfolgreich. Auf Basis des EBITDA erreichte RWE einen Gewinn in Höhe von 3,2 Mrd. Euro (Pro-Forma-Ergebnis, d.h. unter Einbeziehung der Eon-Anteile für 2019: 3,0 Mrd. Euro). Das bereinigte Nettoergebnis übertraf mit 1,2 Mrd. Euro den Ausblick von 0,85 bis 1,15 Mrd. Euro. Angesichts der starken Ergebnisse bekräftigt RWE die Dividendenaussage. Der virtuellen Hauptversammlung am 28. April 2021 wird eine Dividende von 0,85 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2020 vorgeschlagen.

Wind- und Solarenergie steuern 1,5 Mrd. Euro zum Gewinn 2020 bei
Rund die Hälfte des RWE-Gewinns im Jahr 2020 entfällt auf die Windenergie (offshore und onshore) und die Photovoltaik. So kletterte der Gewinn (EBITDA) im Offshore-Sektor um 11 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro. Für 2021 wird sich im Offshore-Sektor positiv auswirken, dass RWE den Anteil am britischen Offshore-Windpark Rampion, wie mit Eon vereinbart, auf 50,1 % aufgestockt hat. Zudem liefern die ersten Windkraftanlagen des britischen Windparks Triton Knoll bereits Strom. Der Offshore-Windpark Kaskasi vor Helgoland wird bis 2022 fertig gestellt.

Den Onshore-Sektor Windenergie und die Photovoltaik fasst RWE in einem Bereich zusammen. Hier kletterte der Gewinn um 7 Prozent auf 472 Mio. Euro. Grund ist der Zubau von Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von 800 MW. Für 2021 rechnet RWE mit einem geringeren Gewinn infolge der Winterbelastungen in Texas. Wegen des Produktionsausfalls von Windkraftanlagen im Zuge der Kältewelle musste RWE als Ausgleich kurzfristig Stromkäufe am Markt zu sehr hohen Preisen (bis 9 USD pro kWh) tätigen. Im laufenden Jahr 2021 werden mehr als 20 Onshore-Windkraft-, Solar- und Batterieanlagen mit einer Leistung von 2 GW kommerziell in Betrieb genommen.

Wasserkraft, Bioenergie und Gase sowie Energiehandel erreichen 1,16 Mrd. Euro
Das bereinigte EBITDA erreichte 621 Mio. €. Es fällt im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäß niedriger aus, hauptsächlich aufgrund der Einmalzahlung aus der Wiedereinsetzung des britischen Kapazitätsmarkts im Jahr 2019. Für 2021 erwartet RWE hier einen niedrigeren Beitrag (500 – 600 Mio. Euro), da aus der Optimierung des Kraftwerkseinsatzes geringere Erträge erwartet werden. Besser lief es beim Energiehandel, der mit 539 Mio. Euro deutlich über den Erwartungen lag. Für 2021 erwartet RWE hier einen Beitrag in Höhe von 150 bis 350 Mio. Euro.

Nicht-Kerngeschäft: Gewinne aus Kohle und Kernenergie steigen 2021
Die Ergebnisbeiträge aus der auslaufenden Kernenergie in Deutschland und den Kohlekraftwerken werden in einem Bereich zusammengefasst. In Deutschland hat RWE den ersten Braunkohleblock und Ende 2020 seine letzten Steinkohlekraftwerke in Deutschland und Großbritannien stillgelegt.

Der Gewinnbeitrag aus diesem Sektor 2020 erreichte 559 Mio. Euro und war deutlich höher als im Vorjahr. Grund sind höhere Strompreise bzw. steigende Stromverkaufserlöse, da mehr Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Paradoxerweise steigen die Gewinne aus jedem der laufenden Kraftwerke, je mehr Kohlekraftwerke aus dem Gesamt-Kraftwerkspark stillgelegt werden, die dann keine Konkurrenz mehr darstellen.

Für 2021 soll der Gewinn aus dem Segment Kohle/Kernenergie sogar von 559 auf 800 bis 900 Mio. Euro und damit um 40 – 60 Prozent klettern. Belastungen können noch aus der Umsetzung des Kohleausstiegs entstehen. Weitere Einnahmen sind aus der Milliarden-Entschädigung im Zuge des Atomausstiegs durch Zahlungen des Bundes zu erwarten. In den Niederlanden fordert RWE zudem vom niederländischen Staat einen Schadenersatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro für das Kohlekraftwerk Eemshaven wegen der Pläne, den Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung einzustellen.

Ausblick auf 2021 – Dividende soll erneut steigen
Für das Geschäftsjahr 2021 will RWE auf Konzernebene ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,65 und 3,05 Mrd. Euro erzielen. Für das bereinigte Nettoergebnis 2021 lautet das Ziel 0,75 bis 1,1 Mrd. Euro. Der erwartete Ergebnisrückgang beruht im Wesentlichen auf den Belastungen infolge des extremen Kälteeinbruchs in Texas. Die Entschädigungszahlung für den beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland ist im Ausblick hingegen nicht enthalten und Teil des neutralen Ergebnisses. Die Ausschüttung für das laufende Geschäftsjahr soll nochmals angehoben werden, auf 0,90 Euro je Aktie.

© IWR, 2021


19.03.2021

 



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