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RWE schickt zwei Braunkohle-Blöcke in die Bereitschaft

Essen – In der Nacht zum 1. Oktober 2017 hat RWE Power die zwei Blöcke des Braunkohle-Kraftwerks Frimmersdorf bei Grevenbroich in die "Sicherheitsbereitschaft" überführt. Nach weiteren vier Jahren soll endgültig Schluss sein.

Mit dem Wechsel der beiden Kraftwerksblöcke am Standort Frimmersdof in Nordrhein-Westfalen in die Sicherheitsbereitschaft setzt RWE einen Beschluss der Bundesregierung zum neuen Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) um. RWE und die anderen betroffenen Kraftwerks-Betreiber erhalten für die Überführung in die Sicherheitsbereitschaft eine ordentliche Entschädigung, die vom Stromkunden gezahlt wird.

2.700 MW Braunkohle-Kraftwerkskapazität in die Sicherheitsbereitschaft
Das EnWG sieht vor, dass insgesamt 2.700 Megawatt (MW) Braunkohle-Kraftwerkskapazität für vier Jahre in einer Sicherheitsbereitschaft gehalten werden. Im Anschluss an die vierjährige Sicherheitsbereitschaft werden beide Blöcke mit zusammen 300 MW Leistung endgültig stillgelegt. RWE Power wird neben den beiden Anlagen in Frimmersdorf zwei weitere 300-MW-Blöcke in Niederaußem (2018) und einen 300-MW-Block in Neurath (2019) in die Sicherheitsbereitschaft überführen. Diese Anlagen, die alle in NRW stehen, sollen bei länger andauernden Extremsituationen die Stromversorgung absichern. Matthias Hartung, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG, betonte: „Es ist wichtig, dass die Politik neben dem Klimaschutz auch immer die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit im Blick hat.“

Kraftwerksblöcke bleiben bereit: Nettonennleistung innerhalb von 24 Stunden
Voraussetzung für die Überführung der Kraftwerke in die Sicherheitsbereitschaft ist, dass die Blöcke in dieser Zeit innerhalb festgelegter Fristen verfügbar sind. Nach Herstellung der Betriebsbereitschaft, die vom Übertragungsnetzbetreiber anzufordern ist, sind sie innerhalb von elf Stunden auf Mindestteilleistung und innerhalb weiterer 13 Stunden auf Nettonennleistung anzufahren. Deshalb müssen bewegliche Teile wie Pumpen, Armaturen und die Turbosätze gängig gehalten werden. Dichtungen dürfen nicht austrocknen, die Rohre in den Wasserdampf- und Kühlkreisläufen dürfen nicht korrodieren.

Durch die Sicherheitsbereitschaft wird RWE Power bis 2020 etwa 15 Prozent weniger CO2 emittieren. Der Reduktionsfahrplan sieht bis etwa 2030 eine Minderung von 40 bis 50 Prozent CO2 unter anderem durch das Ende des Tagebaus Inden und die damit verbundene Schließung des Kraftwerks Weisweiler vor. Weitere CO2-Einsparungen folgen dann laut RWE bis zum Auslaufen der Tagebaue Hambach und Garzweiler etwa Mitte des Jahrhunderts.

1,6 Milliarden Euro für Sicherheitsbereitschaft durch Braunkohle-Kraftwerke
Neben RWE zählen auch die Mibrag und der tschechische Energiekonzern EPH, der das Braunkohlegeschäft von Vattenfall übernommen hat, zu den Betreibern, deren Braunkohlekraftwerke in die Reserve gehen. Die drei Unternehmen bekommen für die Herstellung der Sicherheitsbereitschaft und für die Stilllegung der Anlagen eine Vergütung. Die Höhe beträgt über sieben Jahre insgesamt etwa 1,6 Mrd. Euro. Die EU hat diese Subvention als staatliche Beihilfe bereits genehmigt. Die Stromverbraucher bezahlen die Stilllegung über höhere Netzentgelte.

© IWR, 2017


02.10.2017

 



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